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Osteopathie

Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Therapieform, die sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Funktionsstörungen im Körper konzentriert. Sie basiert auf der Idee, dass der Körper eine Einheit ist, in der Struktur und Funktion eng miteinander verbunden sind. Das Ziel der Osteopathie ist es, die natürliche Heilungsfähigkeit des Körpers zu fördern, indem Einschränkungen in Beweglichkeit und Funktion gelöst werden.

 

Grundprinzipien der Osteopathie:

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  1. Ganzheitlicher Ansatz: Der Körper wird als ein zusammenhängendes System betrachtet. Probleme in einem Bereich können Auswirkungen auf andere Körperbereiche haben. Daher untersucht und behandelt ein Osteopath den gesamten Körper, nicht nur die Symptome.

  2. Selbstheilungskräfte: Der Körper besitzt natürliche Selbstheilungskräfte, die gefördert werden sollen. Osteopathen versuchen, die Bedingungen zu schaffen, in denen diese Heilung stattfinden kann.

  3. Struktur und Funktion sind eng miteinander verbunden: Wenn die Struktur eines Körperteils gestört ist (z. B. durch Muskelverspannungen, Blockaden oder Gelenkprobleme), kann dies die Funktion beeinträchtigen. Umgekehrt kann eine verbesserte Funktion helfen, strukturelle Probleme zu lösen.

  4. Flüssigkeitszirkulation: Eine gute Durchblutung und Flüssigkeitszirkulation im Körper sind entscheidend für die Gesundheit. Osteopathen legen besonderen Wert darauf, Blockaden zu lösen, die den Blutfluss oder den Fluss anderer Körperflüssigkeiten wie Lymphe oder cerebrospinale Flüssigkeit behindern.

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Behandlungstechniken:

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Osteopathen verwenden verschiedene manuelle Techniken, um Verspannungen, Blockaden oder Fehlstellungen zu behandeln. Dazu gehören:

 

  • Weichteiltechniken: Sanftes Drücken und Dehnen der Muskeln und des Bindegewebes.

  • Mobilisation: Sanfte Bewegungen, um die Beweglichkeit von Gelenken zu verbessern.

  • Manipulation: In manchen Fällen werden auch gezielte, schnelle Bewegungen eingesetzt, um Gelenke zu lösen (ähnlich wie bei chiropraktischen Techniken).

  • Viszerale Osteopathie: Behandlung der inneren Organe durch manuelle Techniken.

  • Kraniosakrale Osteopathie: Sanfte Behandlung des Schädels und des Kreuzbeins, um die Zirkulation der cerebrospinalen Flüssigkeit zu verbessern.

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Anwendungsgebiete:

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Osteopathie wird häufig bei folgenden Beschwerden eingesetzt:

 

  • Rückenschmerzen

  • Nacken- und Schulterbeschwerden

  • Kopfschmerzen und Migräne

  • Gelenkbeschwerden (z. B. Knie- oder Hüftschmerzen)

  • Verdauungsprobleme

  • Stressbedingte Spannungen

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Die Osteopathie gilt als eine sanfte Methode, die oft auch präventiv angewendet wird, um die allgemeine Gesundheit zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern. In vielen Ländern wird sie als komplementäre oder alternative Heilmethode angesehen, während sie in einigen anderen Ländern (wie etwa Großbritannien oder den USA) auch als primäre Gesundheitsversorgung anerkannt ist.

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